Herausgegeben von Ralph Müller und Friederike Reents

Lyrik gilt vielfach als hermetisch, gefühlszentriert oder ästhetisch überdeterminiert. Daher ist das Verhältnis von Lyrik und Erkenntnis auf den ersten Blick so wenig zwingend wie das von Kunst und Wissenschaft, von Fühlen und Denken oder auch von Intuition und Analyse. Die Beiträge des Bandes widmen sich aus philosophischer und literaturwissenschaftlicher Perspektive Praktiken und Formen, die sich in der Lyrik, insbesondere in der Gegenwartslyrik, möglicher Erkenntnisfunktionen bedienen. Dabei geht es um grundsätzliche Fragen zum Verhältnis von Lyrik und Erkenntnis: Welche Formen von ‚Erkenntnis‘ sind in der Lyrik überhaupt möglich? Inwiefern und mit welchen Formen kann Lyrik auch ein Mittel der Generierung und/oder Vermittlung von Erkenntnis, Erfahrung oder gar Wissen und Wahrheit sein und welche Verfahren, Inhalte oder ‚Informationen‘ werden dabei bevorzugt? Gibt es Subgenres der Lyrik, beispielsweise Geschichtslyrik, Gedankenlyrik oder Lehrdichtung, die im Hinblick auf Erkenntnisfunktionen besonders relevant sind? Und kann Erkenntnis auch durch Aura, Stimmung oder Erlebnis vermittelt werden?

 

ISSN 2698-492X  (Print)
ISSN 2698-4938  (Online)
Trier 2019

Veröffentlicht: 2019-09-23

Zum Geleit

Henrieke Stahl, Ralph Müller

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